Wenn der Verbraucher Wirkleistung aufweist, dann wird die vom Kraftwerk bereitgestellte elektrische Energie in eine andere Form umgewandelt. Das wollen wir erreichen. Die Last verhält sich dann wie ein Widerstand. Hier sind an der Lastimpedanz Spannung und Strom in Phase. Auch am Netz (modelliert als Widerstand) sind dann Spannung und Strom in Phase. Es fällt nur so viel Spannung am Netz ab, wie minimal notwendig.
Verbraucher mit Spulen und Kondensatoren ziehen aber oft auch Blindleistung. Motoren bestehen vor allem aus Spulen. Diese Verbraucher ziehen einen Mix aus Wirk- und Blindleistung. Der Blindstrom bewirkt am Verbraucher nichts Sinnvolles. Es werden nur Speicher umgeladen. Fließt der Blindstrom vom Kraftwerk durch das Netz, dann fließt er zwischen einem Speicher im Kraftwerk in einen Speicher in der Last.
Der Blindstrom verursacht im Netz die gleichen Verluste, wie es ein Wirkstrom täte. Der Blindstrom ist am Verbraucher 90° zur Spannung verschoben. Am Widerstand des Netzes sind Spannung und Blindstrom aber in Phase, denn das ist an einem Widerstand immer der Fall. Am Netzwiderstand wird Wirkleistung in Wärme umgesetzt. Die Netzleitungen werden durch Blindstrom warm.
Es wäre für das Netz besser, wenn der Blindstrom von einem Speicher in der Last in einen anderen Speicher in der Last verschoben würde. Wie das geht betrachten wir in den folgenden Kapitel.
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