Die Messkette

Am Eingang eines Mess-Systems liegt eine physikalische Größe an. Am Ausgang wird eine Zahl als Messergebnis ausgegeben. Dazwischen durchläuft das Mess-Signal verschiedene Verarbeitungsschritte, die in diesem Kapitel erklärt werden.

In dieser Einleitung wird kurz auf die Verarbeitungsschritte eingegangen, die im Verlauf der Vorlesung detailliert besprochen werden.

Sensoren

Sensoren wandeln physikalische Größen in analoge elektrische Größen um. Elektrische Größen sind z. B. Strom, Spannung, Frequenz, Widerstandswert oder auch eine Zeitinformation, die sich in elektrischen Größen zeigt. Es gibt z. B. temperaturabhängige Widerstände (PT-100), deren Widerstandswert sich mit der Temperatur verändert.

Sensoren sind technische Sinnesorgane. Sie geben technischen Systemen Informationen über die Umwelt, so wie es beim Menschen z. B. die Augen oder die Haut tun.

Sensoren werden i. A. zugekauft und nicht selbst entwickelt. Daher beschränkt sich Ihre Aufgabe darauf, den für die Anwendung (Genauigkeit, Robustheit, Kosten) passenden Sensor zu wählen. In der Vorlesung Messtechnik wird nur auf wenige Sensoren in den nächsten Kapiteln näher eingegangen.

Analoge Signalverarbeitung

Die analoge elektrische Größe, die ein Sensor ausgibt, soll in der Messkette digitalisiert werden. Dazu ist es notwendig, diese elektrische Größe in eine Spannung in einem bestimmten Wertebereich umzuwandeln. Der Grund dafür liegt in den Eigenschaften eines Analog-Digital-Wandlers, auf den im nächsten Abschnitt eingegangen wird.

Die Aufgabe der analogen Signalverarbeitung liegt vor allem darin, die allgemeine elektrische Größe in eine Spannung umzuwandeln. Soll mit einem temperaturabhängigen Widerstand die Temperatur gemessen werden, ändert sich mit der Temperatur zunächst der Widerstandswert des Sensors. In der analogen Signalverarbeitung wird aus der Widerstandsänderung eine Spannungsänderung erzeugt.

Mikrocontroller

Folgende Bearbeitungsschritte durchläuft das Messsignal im Mikrocontroller:

1. Analog-Digital-Wandlung

Ein Analog-Digital-Wandler (ADC) gibt eine Zahl aus, die proportional zur Eingangsspannung ist. Diese Zahl kann z. B. in einem Mikrocontroller (Arduino) weiterverarbeitet werden. Oft erfolgt die Analog-Digital-Wandlung innerhalb eines Mikrocontrollers.

2. Digitale Signalverarbeitung und Fehlerkorrektur

In diesem Block wird Software programmiert, um die vom ADC ausgegebene Zahl weiter zu verändern. Der Ausgabewert kann z. B. korrigiert werden oder es kann ihm eine Einheit zugewiesen werden.

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